Zinswende und die Auswirkungen auf den Mietzins

Zinswende und die Auswirkungen auf den Mietzins

Oktober 2022

Die Schweizerische Nationalbank hat den Leitzins bereits zum zweiten Mal erhöht. Vom Minusbereich von – 0.75% auf aktuell 0.50%. Weg von Negativzinsen. Hin zu vielleicht wieder attraktiven Sparzinsen? Nein. So weit sind wir noch nicht. Im Moment profitieren die vermögenden Sparer davon, dass sie auf ihr Sparguthaben geringere Guthabengebühren zahlen müssen.

Was bedeutet es aber für Wohneigentümer und was heisst das alles für unsere Mieter? Wohneigentümer, welche ihre Eigenheimfinanzierung in Kürze neu verhandeln müssen, werden deutlich höhere Hypothekarzinsen offeriert erhalten. Das Eigenheim wird also nicht nur wegen der steigenden Energiekosten teurer, nein, auch die Finanzierung für eine beispielsweise 5-jährige Hypothek ist im Vergleich zum Januar mehr als doppelt so teuer. 

Unsere Mieter fragen sich bestimmt: Wird der Referenzzinssatz nun auch angehoben? Werden in nächster Zeit die Wohnungsmieten teurer? Und von wieviel sprechen wir, wenn der Referenzzinssatz einen Schritt erhöht wird?

Eins nach dem anderen: Der Referenzzinssatz ist ein Mittelwert über alle abgeschlossenen Hypothekarverträge und wird vierteljährlich durch die Nationalbank berechnet und vom Bundesamt für Wohnungswesen veröffentlicht. Nicht alle Eigenheimfinanzierungen werden zeitgleich neu abgeschlossen. Ein Teil profitiert noch von den in den günstigen Jahren festgelegten Finanzierungslaufzeiten. Das ist der Grund, weshalb der Referenzzins zeitverzögert fällt, oder eben steigt. Es wird davon ausgegangen, dass mit einer ersten Erhöhung des Referenzzinssatzes erst in etwa ein bis zwei Jahren zu rechnen ist. Es bleibt noch etwas Zeit, um zu sparen, sich Gedanken über den Finanzhaushalt zu machen und allenfalls sein Budget nochmals zu überschlagen.

Wie wirkt sich ein erster Erhöhungsschritt auf den Mietzins aus? Die Zinsschritte werden auf das nächste Viertelprozent gerundet. Der sogenannte Überwälzungssatz dient dann als Basis für die Umrechnung der Mietzinserhöhung.

Etwas Gutes bleibt: Durch die verzögerte Wirkung bleibt auch etwas Zeit um zu hoffen, dass sich die Situation wieder etwas entspannt, die Zinssätze wieder etwas sinken und unser Geld nicht weiter an Wert verliert.